Die Idee

CUBE, das ist die Verbindung einer einfachen, klaren, ausgewogenen Form mit traditionellen afrikanischen Textilien, deren Muster ihre eigene Geschichte erzählen. Die kubische Form und die Weichheit und Zeichnung des verwendeten Materials gehen eine Symbiose ein. Als textiles Kunst-Objekt integriert CUBE die Formenwelt einer fremden Kultur in unser tägliches Leben und nimmt hier den Dialog mit dem bereits Vorhandenen auf. Die Idee zu CUBE entstand aus der Liebe zu Afrika und aus der Begeisterung für die Ornamentik des Landes. Mit CUBE werden die afrikanischen Textilien kreativ umgesetzt und benutzbar. CUBE ist Skulptur und Gebrauchsgegenstand zugleich. Täglich gebraucht bewahrt er dennoch seine Eigenständigkeit als textiles Kunst-Objekt. Die individuellen Einzelanfertigungen entwickeln ihre spezifische Eigenart im Zusammenspiel des Musters. Jeder CUBE ist ein Einzelstück.

 

 

 

 

Die Stoffe

Seit jeher üben die aus Palmenfasern gefertigten Raffia Textilien eine Faszination auf Europa aus. Henri Matisse widmete den Stoffen aus seiner Sammlung eine ganze Wand in seinem Atelier. Die traditionellen Tanztücher werden von Männern wie von Frauen getragen, wobei das Weben die Arbeit der Männer ist, die motivische Ausgestaltung die der Frauen. Aus der Notwendigkeit brüchige Stellen der empfindlichen Textilien zu reparieren entwickelt sich die Applikationstechnik, später wird das Ornament Selbstzweck und die Applikation die meist benutzte Technik für die zeremonielle Kleidung der Kuba. Die tief in der Tradition des dörflichen Lebens verwurzelten Motive der Bogolan-Stoffe aus Mali werden in den 60er Jahren zu Trägern eines jungen nationalen Selbstbewusstseins. Mitte der 70er Jahre entdecken malinesische Künstler die Technik des Färbens mit Pflanzenfarben für ihre Kunst, und 1979 schickt Chris Seydou die ersten Designerstücke aus Bogolan Stoff über die Pariser Laufstege. Die ursprünglich von Frauen aus der Bamana Region mit Farben und Tinkturen aus Blättern und Nigerschlamm hergestellten Stoffe werden zunehmend auch von Künstlergruppen junger Männer produziert. Mehrere aufwendige Bäder zur Vorbereitung, zum Färben und Fixieren kennzeichnen den immer noch von Geheimrezepten begleiteten aufwendigen Prozess.

 

 

 

 

Die Form

„Es gibt kein Geheimnis zwischen einem Mann und seinem Hocker“ Sprichwort der Ashanti Das Sprichwort ist bezeichnend für die enge Beziehung zum Hocker, die viele afrikanische Stämme haben. So ist ein Hocker das erste Geschenk eines Vaters an sein Kind, er begleitet Frau und Mann ein Leben lang und ist eng mit den traditionellen Riten verbunden. Er ist Brautgeschenk und Herrschersitz. Bereits in den alten Kulturen Ägyptens und Griechenlands ist der Hocker ein handliches und viel benutztes Möbel, das vom einfachen Zweckmöbel zum Thron aufsteigen kann. In der gepolsterten Variante sorgen Hocker am französischen Hof des 17. Und 18. Jahrhunderts für Streitereien und Intrigen um den Anspruch auf ein solches Sitzmöbel. Der Pouf, die runde Variante der CUBES, erfreut sich im 19. Jahrhundert besonderer Beliebtheit. Die strenge kubische Form durch die sich CUBE definiert, findet sich in der angewandten Kunst in den Entwürfen Le Corbusiers, Josef Hoffmanns, aber auch z.B. in der elementaren Reduktion des Ulmer Hockers von Max Bill und Hans Gugelot. Die Flexibilität und Multifunktionalität von CUBE entsprechen unserer heutigen, oft „stadtnomadisch“ geprägten Lebensform.

 

 

 

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